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Wildkräuter Workshop Prenzlauer Berg

Beifuß

Wie das oft so im Leben ist, fand ich durch Zufall einen Flyer über Wildpflanzen. Und es wurde schon am Sonntag drauf ein Workshop angeboten. Ganz schnell bekam ich Kontakt zu Simone Böcker und durfte an ihrem Wildkräuterspaziergang teilnehmen. Simone bietet Workshops und Wildkräuterspaziergänge an, „um Menschen die vielfältigen Möglichkeiten, den Nutzen und den Zauber von Wildpflanzen nahe zu bringen“.

Die Ankündigung von dem Workshop:

  1. April  2019, 15 – 19 Uhr
    Die Kraft der Frühlingspflanzen
    Endlich sprießt das frische wilde Grün und dient uns als Frühlingsfitmacher. Ihr lernt einige der wichtigsten Frühlingspflanzen und ihre Eigenschaften kennen – mit allen Sinnen, durch schmecken, riechen, pflücken. Ihr erfahrt, was alles Gutes in ihnen steckt, ihre Eigenschaften, Heilwirkungen, Geschichte und Geschichten. Und wir lassen sie uns schmecken.

Da ich mich ja selber schon mit dem Thema beschäftige, war ich natürlich sehr gespannt, Neues über Wildkräuter kennen zulernen. Aber erst mal musste ich quer durch die Stadt von Falkensee zur Raabestraße am Prenzlauer Berg ins Cafe Diderot fahren. 

Mit einer Gruppe von lebhaften, jungen Frauen und mir zog Simone los in den „Leise Park“. War mal ein alter Friedhof, in dem noch skurrile Bäume und vereinzelte alte Grabsteine stehen, was ihm einen morbiden Charme gibt. Wie viele Berliner Parks leider etwas ungepflegt und ziemlich verwildert. Wobei das Thema „verwildert“ natürlich super zu unserem Workshop passte.

Nachdem wir unsere Augen und Sinne konzentriert auf den erdigen Boden hefteten, fanden wir fast überall Pflanzen, die von Simone umfangreich und spannend erklärt wurden. Viele der Pflanzen kannte ich schon, wusste aber nicht, dass sie unsere Speisezettel erweitern könnten.

Diese wilden Pflanzen (früher mal Unkräuter genannt) fanden wir:

  • Löwenzahn, Taubnessel, Brennessel, Giersch, Scharbockskraut, Gundermann, Vogelmiere, Schafgarbe, Klettenlabkraut, Knoblauchrauke.

Wir stießen auch auf eine längliche, rundliche, dünne Pflanze, die nach Schnittlauch roch. (Leider kein Foto). Da wir sie alle nicht genau kannten, ist sie nicht in unsere Sammelbeutel gekommen. Inzwischen weiß ich aus einem Youtube Film, dass es wilden Schnittlauch gibt und vielleicht war er das.

Nach dem ausführlichen Park Rundgang und Sammeln von Kräutern gingen wir zurück ins Cafe Diderot, um dort unsere Wildkräuter zu verarbeiten.  Simone hatte noch Bärlauchblätter mitgebracht, die dort im Park nicht wuchsen, aber bekanntlich  besonders schmackhaft sind.

Als kleine Stärkung nach der Wanderung hatte Simone uns ein tolles Vollkornbrot und Hüttenkäse mitgebracht, wo wir die Kräuter drauflegten und dazu besondere Salzmischungen ausprobieren durften. Simone verkauft auf einem Ökomarkt und über ihre Webseite verschiedene außergewöhnliche Leckereien wie z.B. Algensalz, Birkensaftgelee, eingelegten Meerfenchel und andere Ungewöhnlichkeiten.

So, dann wurden die Kräuter gewaschen und für einen Salat zerschnippelt, den Simone mit gekochter Hirse und einem Dressing vermischte. Die gekochte Hirse ergab eine milde Ergänzung zu den sehr kräftig und leicht bitter schmeckenden Wildkräutern. Dazu konnten wir uns Tee aus den verschiedensten Kräutern aufgießen. Ich favorisierte die Taubnessel, die einen sanften, sehr wohlschmeckenden Tee ergab.

Um den Rest der gesammelten Schätze zu konservieren, kamen sie in einen „Schredder“, eine kräftige Küchenmaschine von dem Cafe´, wurden mit relativ viel Salz vermischt (ich habe das Mischungsverhältnis vergessen) und in die Gläser abgefüllt, die wir mitbringen sollten. 

 

Wildkräuter Frischkäse

Ich habe jetzt 2 Gläser von dieser Mischung, eines davon eingefroren (vorsichthalber) und mit dem Kräuterbrei aus dem anderen Glas veredelte ich Frischkäse.

Zusammen mit Joghurt ergab die Mischung eine total leckere Salatsoße. Und sie kommt pur als Pesto auf Tomaten.

Wildkräuter Pesto

Ein halbes Glas ist noch im Kühlschrank übrig, das mit dem Salz als Konservierung jetzt schon einen Monat lang haltbar herumsteht. 

 

 

Ein warmer, sonniger April Sonntag zwischen eigentlich ganz normalen, heimischen „Unkräutern“, die uns auch noch kulinarisch erfreuten. Für mich ein Erlebnis der besonderen Art.

Fotos und Text: Renate Murawski

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