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Ikebana

„Von welchem Baume die Blüte,

ich weiss es nicht –

doch welch ein Duft nur.“

Basho  (1644 – 1694)

Begründer des Haiku, einer lyrischen Kurzform aus Japan.

Geschichte des Ikebana

Im Jahre 607 – 608 n. Chr. wurde ONO NO IMOKO,  ein Mitglied des japanischen Kaiserhauses vom damaligen Regenten nach China entsandt, um die neue Religion des Buddhismus zu studieren.
Neben vielem anderen brachte er auch die in China schon damals übliche Sitte mit, Blumen bei Buddha Statuen aufzustellen.
Als der Regent starb, zog sich Ono no Imoko in eine Klause an einem stillen Teich zurück. Er erbaute einen Tempel, wurde buddhistischer Priester und nannte sich fortan IKENOBO d.h. “ der, der am Teich wohnt“.

Seine Art die Blumen zu gestalten, fand bei den Mönchen Anklang. Seine Kunst wurde abgeschaut, nachgeahmt und später tradiert.  So entwickelte sich langsam eine „Schule“.
Oberster Tempelpriester  und Entscheidungsträger blieb immer der jeweils direkte Nachkomme Ono no Imokos.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich komplizierte Gestaltungsregeln, die die Kunst formten, aber auch verhinderten, dass sie von breiten Bevölkerungsschichten ausgeübt werden konnte. Die Blumenkunst  blieb nur Priestern und hohen Adeligen vorbehalten und wurde damals hauptsächlich von Männern ausgeübt. Die erste Form, die sich so entwickelte, hieß RIKKA,  d.h. „stehende Blumen“.
Die Blütezeit erlebte das Rikka  etwa um das 16. Jhdt. Berühmte Blumenmeister lehrten an den Höfen; es gab Blumenwettbewerbe und Ausstellungen in den Palästen. Die Arrangements waren oft mehrere Meter hoch und überaus prächtig.

Unter dem Einfluß des aufkommenden Zen Buddhismus und in der Folge der Teezeremonie entstanden um diese Zeit zwei neue, sehr einfache und schlichte Formen: SHOKA und NAGEIRE.

Es kam das Dreierprinzip im Ikebana auf: Himmel – Mensch – Erde, dem später beide neuen Stile gehorchten.
Die Blütezeit von Shoka war etwa im 18. Jhdt. Auch dieser Stil wurde langsam schwierigen Gestaltungsregeln unterworfen. Die Erstarrung von Rikka und Shoka brachte es mit sich, daß manche Ikebanaschulen diese beiden Stile nicht mehr pflegen.

Nageire blieb eine derartige Reglementierung erspart. Die Formen blieben immer etwas freier und so blieb es bis in die Gegenwart. Die Hochblüte dieses Stils war im 20. Jahrhundert.

Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich aufgrund einer neuen Technik – und basierend auf traditionelle Ikebanaformen ein neuer Stil – MORIBANA –  mit einem Kenzan in einer flachen Schale. Diese einfache Technik machten Moribana zur beliebtesten Form.

Nach dem II . Weltkrieg wurden von der Ikenoboschule freiere Formen entwickelt und diese Stile somit aus der Erstarrung herausgelöst. Im Jahre 1977 brachte SENEI IKENOBO eine neue Shoka Form heraus “ SHINPUTAI “ Diese geht auf Urformen aus der Entstehungszeit des Shoka zurück und erlaubt sehr große künstlerische Freiheiten
Gegen Ende des vorigen Jhdts. entwickelten zahlreiche Ikebanameister aus einem alten Rikka – Sandarrangement formlose Landschaftsarrangements. Die Idee war, das eine Miniaturlandschaft ins Haus kommt. Moribana und in der Folge Jiyuka = “ freie Blume“ sind zur Zeit die freiesten Formen der Ikenobo Ikebana Schule.

Ikebana wurde nach 1945 auch außerhalb Japans sehr populär. Die Moribana – Form dominiert in einer Weise, daß vielfach Moribana für Ikebana gehalten wird. Aus der Ikenobo Ikebana Schule heraus entwickelten sich andere populäre Schulen.

Zu den wichtigsten Ikebana Schulen gehören folgende:
 
Ikenobo
Saga Goryu
Sogetsu
Ohara
Ryusei – Ha
Chiko
Shinpa Seizan
Semba Rihô
Ichiyo

Insgesamt gibt es ca. über 3 000 verschieden Ikebanaschulen. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Art des Arrangierens, der Verwendung der Materialien und der Benennung der verschiedenen Linien von einander. Die Ikenobo Ikebana Schule ist bis heute die einzige Schule, in der alle Ikebanaformen klassisch und modern unterrichtet werden.

Die Bedeutung des Wortes Ikebana –

„Ike “ leitet sich ab von folgenden Verben:
IKERU Pflanzen stellen, anordnen
IKIRU leben, zur eigentlichen Gestalt kommen, am Leben sein
IKASU Leben deutlich sichtbar machen, zur Geltung bringen, zur eigentlichen Gestalt verhelfen.
„BANA“ kommt von „Hana“ und heißt Blume, Pflanze. Frei übersetzt heißt Ikebana also:

„Blumen zur schönsten Gestalt erwecken“

aus: ikebana.de/geschichte

Die Ikebana Geschichte auf der Seite der Sogetsu Schule

Zusammenstellung und Foto: Renate Murawski

Kreativ Studio Renate Murawski 

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