
und so ist dieses Ikebana entstanden. Es wirkt etwas duster, aber so empfinde ich diese Jahreszeit, ohne in Depressionen zu fallen.
Kennt Ihr das? - ich sehe eine Blume, hier die Amaryllis und sorfort habe ich das Bedürfnis, mich zurückzuziehen und ein passendes Arrangement aufzubauen. Die Farbe Rot spielt eine dominante Rolle, ist für mich sehr japanisch. Deshalb habe ich im Internet nach einer Bedeutung gesucht und bei Daniela vom Blog "nipponinsider" eine Erklärung gefunden, die mir gefallen hat.
https://nipponinsider.de/warum-ist-alles-rot-in-japan-5-theorien/?cn-reloaded=1
"Warum man in Japan glaubt, dass die Farbe Rot vor Krankheit und bösen Dämonen schützt? Das konnte mir niemand so richtig erklären.
Es scheint ein uralter Glaube zu sein, den man im ganzen Land sehen kann:
Die großen Tore vor den Schreinen – Torii • 鳥居 genannt – sind genau aus diesem Grund auch Rot gestrichen. Damit das Böse nicht eintritt, Unheil fernbleibt und den Schrein zu einem sicheren Ort macht."
(nipponinsider)
Das ist für mich eine sehr schöne Erklärung, denn jetzt weiß ich, dass mich diese roten Amaryllis vor dem Bösen und dem Unheil schützt. Ich freue mich auf dieses neue Jahr, denn es wird gut!

Text und Fotos: Renate Murawski
Warum sind die Torii rot? Oft haben die scheinbar mystischen Dinge eine ganz pragmatische Erklärung! In China wurden die Holzbauten mit Zinnoberrot gestrichen. Zinnober ist Quecksilberhaltig und schützt damit das Holz vor Termiten, Insekten und Pilzen. Die rote Farbe wurde dann in Japan kopiert.
Die buddhistischen Tempel wurden dort nicht rot angemalt, denn hier gilt die Philosophie der Farblosigkeit, d.h. das gelassene Gemüt.
Im Tee verwendet man nicht gerne rote Blumen, denn sie erinnern an Feuer. Wenn rote Blumen verwendet werden, dann nur fast geschlossene Knospen, bei denen man gerade noch die Blütenfarbe rot erkennen kann. Feuer ist für die fragilen Teehäuser aus Holz und Papier nicht ganz ungefährlich.
Grüße von einem alten Teezausel.