Wie schon am 27.5.2016 beschrieben (hier klicken), habe ich mit einer Gruppe von Ikebana-Lehrern und – Schülern den Garten der Donnersmarck Villa für das Wochenende der „Offenen Gärten in Berlin“ im Juni 2016 mit großen Objekten erweitert und hoffentlich ein wenig verzaubert.
Diese Kastanie (aufgenommen im Februar 2016) musste leider gefällt werden, weil sie im Inneren faulte und eine Gefahr für das nahe Haus war. Sie sollte als Erinnerung am Tag der „Offenen Gärten“ in einem neuen Zusammenhang gezeigt werden und als Ikebana Objekt eine letzte, besondere Aufmerksamkeit finden.
Hier begann der Bereich „Ikebana im Garten“:
Ein erster Eindruck von dem Garten in Abendstimmung, mit unserem Hinweisschild. Rechts neben dem Baum sind die ersten Verflechtungen zu sehen. Verschlungene Weinreben mit Gladiolen.
Mit den Zweigen der gefällten Kastanie wollten wir Verbindungen und Verflechtungen mit dem vorhandenen Garten herstellen. Mit Hilfe unserer Ikebana Kenntnisse und – Fertigkeiten haben wir die abgestorbenen Zweige für eine kurze Zeit wieder zum Leben erweckt.
An dieser Stelle stand die alte Kastanie. Einer der großen, verzweigten Äste wurde über den Bamstumpf drapiert und mit Flechtwerk in einer Art Taschen behängt, in denen einige Hortensienblüten, natürlich mit Wasserröhrchen, eingefügt wurden.
Am Ende des Gartens haben wir (drei Frauen) unter großem Kraftaufwand drei sehr große Äste der alten Kastanie miteinander verflochten, sodass sie alleine stehen konnten. In ihrer Mitte steht eine Riesenschale mit Wasser, in der eine einzelne Rose schwimmt (auf dem Foto leider nicht so gut zu sehen). Das zeigt bewusst einen sehr minimalistischen Ikebana-Stil, der auf das Wesentliche begrenzt ist, aber gerade durch die besondere Aufstellung der Zweige auf sich aufmerksam macht.
Eine Teilnehmerin hat einen Kastanien Ast aus einem Eiben Busch „herauswachsen“ lassen, die Zweige mit Maulbeer Fasern umwickelt und Flechtwerk mit Blumen eingearbeitet. Das Besondere ist, dass sie KEINE Hilfsmittel, wie Draht oder Kabelbinder verwendet hat, sondern nur alles so miteinander verflochten, dass es dadurch zusammen hält.
Das Thema Flechten, Verflechtung taucht an ganz verschiedenen Stellen immer wieder auf. Ein innerer Antrieb bringt mich zur Zeit dazu, unbelaubte, trockene Zweige mit verschiedensten Materialien zu verflechten. Hier sind einige meiner „Verflechtungen“. Die Astgabeln wurden mit verschiedenen Materialien verflochten und bilden so ein Gefäß für Blumen.
Das korbähnliche Gebilde aus Weide steckt in einem alten Holunder Ast und leuchtet mit den Pfingstrosen aus der dunklen Thuja hervor.
Ein zarter, verflochtener Ast mit der Rose „Sympathie“. Natürlich bekommt sie auch Wasser aus einem Röhrchen.
Und weitere Verflechtungen der unterschiedlichsten Arten konnten die Besucher im Garten entdecken:
— die Entstehung
Die Verbindung der alten Kastanie zu dem Bambus besteht, weil dieser auch einmal in einem fernen Wald geschlagen wurde. Sie sind beide vom gleichen Schicksal getroffen.
Dieser Bambus zeigt sich von einer ganz anderen Seite, nämlich von unten. Das Wurzelwerk ist sehr ausdrucksstark und durch die kontrastreiche Farbzusammenstellung sehr besonders.
Es war eine aufregende Zeit der Vorbereitungen und dem offenen Wochenende. Da wir sehr viel Glück mit dem Wetter hatten, gab es viele Besucher, die sich nicht nur an unseren Werken erfreuten, sondern sich in diesem ruhigen Teil des Gartens in Stille entspannen konnten.
Noch mehr Informationen über die „Fürst Donnersmarck Stiftung“ sind auf dieser Webseite zu finden (hier klicken). Hier kommt man direkt zu dem Veranstaltungskalender 2016 (hier klicken).
Fotos und Text: R.M.
